Kritische Stimmen zur Erweiterung des Familyparks

Die geplante Erweiterung des Familyparks auf Ruster Hotter sorgt für kontroverse Diskussionen. Wie in einem Bericht der BVZ vom 12. März 2025 zu lesen war, soll der Familypark um bis zu 15.000 m² wachsen.

„Der Verkauf der angrenzenden Grundstücke an den Familypark war uns schon länger bekannt, aber dass bereits konkrete Pläne bei den Behörden eingereicht wurden, haben wir erst aus diesem Zeitungsartikel erfahren“, bekundet der Ruster FZR-Umweltgemeinderat Erhard Gabriel.

Trotz einer Anfrage des Forum Zukunft Rust (FZR) in der letzten Gemeinderatssitzung wurden keine konkreten Pläne zum Ausbau des Freizeitparks präsentiert. Bürgermeister Gerold Stagl (SPÖ) sprach jedoch von einer möglichen Erweiterung auf einer Fläche von 25.000 m². Dies würde eine Vergrößerung des Park-Areal um ca. 20% zur derzeitigen Fläche bedeuten.

„Die betroffenen Flächen müssen noch von Grünland in Freizeit- und Themenpark umgewidmet werden, die Beschlussfassung darüber hat im Ruster Gemeinderat noch nicht stattgefunden“, sagt Erhard Gabriel. Die Beschlussfassung über die Umwidmung wird für eine der kommenden Gemeinderatssitzungen erwartet.

FZR stellt sich auf die Seite der Kritiker

Während Befürworter die wirtschaftlichen Vorteile wie höhere Einnahmen aus Kommunalsteuer und Lustbarkeitsabgabe, die Schaffung neuer Arbeitsplätze und steigende Nächtigungszahlen ins Feld führen, befürchten Kritiker eine erhebliche Zunahme des Verkehrsaufkommens (verbunden mit mehr Lärm und Feinstaubbelastung) sowie eine weitere Einschränkung des Naherholungsgebietes rund um die Stadt.

Das FZR stellt alle Vor- und Nachteile gegenüber:

Vorteile:

  • Mehreinnahmen bei der Lustbarkeitsabgabe

  • Mögliche Steigerungen der Nächtigungen

  • Mehreinnahmen bei der Kommunalsteuer

  • Schaffung von Arbeitsplätzen

Nachteile:

  • Möglicher Ganzjahresbetrieb durch Errichtung von Indoor-Fahrgeschäften

  • Mögliche Bodenversiegelung

  • Neue Jobs vorwiegend für Personen aus den Anrainerstaaten, was mehr Pendlerverkehr erzeugt

  • Mehr Verkehrsaufkommen und Verkehrslärm im Allgemeinen

  • Mehr CO2- und Feinstaubbelastung

  • steht im Gegensatz zu einem Sanften Tourismus

  • steht im Gegensatz zum Tourismuskonzept des Burgenland Tourismus

  • Steht im Gegensatz zu Wanderbares Rust

  • Rust verfügt ohnehin über den kleinsten Hotter der Umlandgemeinden und verliert noch mehr Freiraum

  • Möglichkeit der Errichtung eines Wasserparks (Konkurrenz zum Ruster Seebad)

  • Die Natur- und Kulturlandschaft wir maßgeblich beeinträchtigt

  • Internationaler Konzern mit Profitinteressen

  • Erweiterungszone liegt im Bereich des UNESCO-Welterbegebiets

Das FZR fordert die Verantwortlichen auf, die Pläne zu überdenken und stattdessen auf eine umweltverträglichere und maßvolle Entwicklung zu setzen.

„Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass diese Erweiterung in dieser Größenordnung nicht realisiert wird. Rust braucht keine weitere Zerstörung der Kulturlandschaft, sondern einen nachhaltigen Tourismus, der Natur und Kultur bewahrt.“

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